Dienstag, 26. Mai 2009

Tagesgeldzinsen im Sinkflug

Es ist schon traurig was dem Sparer in den heutigen Tagen entgegen fliegt. Nachdem der ehemalige Tagesgeld Champion ING-Diba seine Zinsen auf 1,5% p.a. gesenkt hat, war die Comdirect Bank mit ihrem Neukundenangebot von 4%p.a. bis Ende August noch gern gesehen. Aber zum 27.05.2009 senkt nun auch die Comdirect ihre Zinsen. Genauer gesagt: Sie halbiert sie. Ab 27.05.2009 erwarten den Neukunden nur noch 2,0% p.a. und auch nur noch für maximal 5000 Euro Anlagesumme (vorher 10.000). Richtig unschön wird es dann aber bei Summen über 5000 Euro:
0,01 - 5.000,00 Euro: 2,0 % p. a.
5.000,01 - 30.000,00 Euro: 1,25 % p. a.
30.000,01 - 50.000,00 Euro: 1,0 % p. a.
ab 50.000,01 Euro: 0,5 % p. a. (Stand 27.05.2009)
Auch die Wüstenrot Bank die in den letzten Monaten verstärkt mit hohen Zinsen und sogar einem eigenen Girokonto geworben hat, senkt zum 27.05.2009 ihre Tagesgeldzinsen auf nur noch 2,22%p.a.
Damit lohnt sich Tagesgeld leider kaum noch. Vorbei die schönen Zeiten mit 4-6% Zinsen. Aber es gibt auch Alternativen.

Die DKB - Deutsche Kreditbank hat ihre Zinsen seit dem 01.04.09 konstant für alle Kunden bei 2,55% p.a. gelassen. Dieser Zinssatz bezieht sich vor allem nicht nur auf bestimmte Anlagesummen, sondern ist nach oben hin offen. Wie bisher wird bei der DKB das Tagesgeld monatlich verzinst.
Eine weitere Alternative ist die Bank of Scotland die mit äußerst konkurrenzfähigen 3,80% p.a. um Kunden wirbt. Dieser Zinssatz gilt ab dem ersten Euro und ist ebenfalls nicht auf bestimmte Anlagesummen begrenzt. Allerdings gilt bei der Bank of Scotland nicht die deutsche sondern die britische Einlagensicherung, dazu heißt es auf der Homepage:
"Die Bank of Scotland ist dem staatlichen britischen Einlagensicherungsfonds angeschlossen. Über diesen Fond sind die Spareinlagen bis zu einem Gegenwert von insgesamt 50.000 britischen Pfund pro Kunde zu 100 % abgesichert. Dies gilt selbstverständlich auch uneingeschränkt für deutsche Anleger und Sparer."
Mehr als 50000 britische Pfund - also mehr als ca. 55.000 Euro - sollte der risikobewußte Sparer dort auf keinen Fall parken. Eher weniger.
Ansonsten bietet sich auch noch die unkonventionelle Möglichkeit die Kreditkartenkonten von Barclaycard zu nutzen. Sowohl beim Produkt Barclaycard New Double als auch bei der Barclaycard Platinum erhält man eine gute Verzinsung. Bei der Kreditkarte Barclaycard New Double erhält man ganze 3,0%p.a. für Guthaben auf dem Kartenkonto und bei der Barclaycard Platinum erhält man sogar 3,5% p.a. - Ein Haken bleibt leider: Diese Karten gibt es nicht umsonst. Die Barclaycard New Double kostet ab dem 2. Jahr 35 Euro/Jahr und die Barclaycard Platinum kostet eine jährliche Gebühr von 95Euro. Aber bei hohen Anlagesummen fällt das vermutlich nicht mehr ins Gewicht. Außerdem ist die Barclaycard New Double ja ein Jahr lang kostenlos, auf diese Weise kann man sich für 1 Jahr 3%p.a. sichern (unter der Voraussetzung, dass der Zins nicht sinkt) - eine unkonventionelle aber durchaus praktikable Lösung auf die bisher sicher noch nicht viele gekommen sind. Da diese Möglichkeit an hohe Zinsen zu kommen vermutlich noch nicht vielen Leuten aufgefallen ist wirbt die Bank auch nicht damit. Im Preisverzeichnis stehen die Zinssätze aber ;)

Fürs Protokoll:
Mercedes Benz Bank: aktuell: 1,90%* p.a. bei online Kontoführung
Volkswagen Bank aktuell: 2,1%* p.a.
Cortal Consors aktuell: 3,25%* p.a. für 6 Monate garantiert, maximal bis 20.000 Euro
BMW Bank aktuell: 2,0*p.a. aufs Online Sparkonto
Netbank: 2,75%* p.a. für 6 Monate bis 50.000,- Euro
Dab Bank: 2,0%* p.a.

Dresdner Bank: 1,0%* p.a. (Lächerlich).

*Stand 27.05.2009, Zinssätze variabel und zum Teil nur für Neukunden, bitte lesen Sie die Bedingungen auf den Seiten der Anbieter.

Montag, 18. Mai 2009

Heute in der Post: "German Oil und Gas"

Zu allererst: Es handelt sich hier ausdrücklich nicht um eine Anlageempfehlung.

Heute hatte ich ein Schreiben in der Post in dem ich von der o.g. Aktiengesellschaft zur Firmenpräsentation eingeladen wurde. Die Einladungsbroschüre ist gemacht wie aus dem Marketingfachbuch: Das Logo ist in schönem schwarz-rot-gold gehalten und im Hintergrund ist eine Ölraffinerie zu sehen. Auf der ersten Seite werde ich informiert, dass eine Anmeldung zu der Roadshow unbedingt erforderlich ist, da es nur eine begrenzte Teilnehmerzahl gibt - "wegen hohen Andrangs". Der hohe Andrang erklärt dann sicher auch, dass unbekannte Personen wie ich unaufgefordert diese Einladung zugsendet bekommen.
Am unteren Rand der Titelseite ist ein schöner roter Balken mit dem Aufdruck "Research Studie: Strong Buy -- Verfünffachung möglich -- sensationelle Kurschancen. Stichwortartig wird dann noch auf die wichtigsten Argumente hingewiesen. Dazu gehören (angeblich):
"Optimale Anlagealternative im Zeichen aufkommender Inflation"
"In Verhandlungen mit dem Multimilliardenkonzern Gazprom"
"Ölpreis bald wieder über 150$ ?"
"Einmalige Chance, bei Ölaktien wieder Performances von über 1.000% in kurzer Zeit zu erzielen"
"Ziel Aufbrechen des Energiekartells in Deutschland"
"Aufbau einer exzellenten Infrastruktur in Deutschland"
"Schaffung von Arbeitsplätzen in Deutschland"
"Erfahrenes international angesehenes Managementteam"
"Überproportionaler Aktienhebel"

Tja. Da möchte der Mensch ohne Hirn doch sofort kaufen mit allem was er hat.
Innerhalb des Prospekts möchte ich mich dann mal auf die Überschriften beschränken:

"Trendwende beim Öl steht unmittelbar bevor: 1000% Aktienkursperformance"
"...Kursgewinne bis über 1000%... German Oil and Gas steht Ähnliches bevor!"
"Mögliche Kooperation mit Gazprom sorgt für Kursvervielfachung"
"Nicht 30%, nicht 40%, nein über 300% Kurspotential hat unsere Aktie - UND SIE KÖNNEN JETZT DAVON PROFITIEREN!!!!" (Die 4 Ausrufezeichen sind übrigens original.)

Wer immer noch nicht genug hat liest natürlich auch die höchst aufschlussreichen Folgeseiten, ich habe es mir mal erspart. Die Vorletzte Seite wird dann wieder spannend: "Wir stufen die Aktie zum OUTPERFORMER ein und empfehlen diesen Titel zum unmittelbaren Kauf mit Kursziel 6 Euro bis Jahresende und empfehlen weitere Nachkäufe sukzessive im nächsten Jahr bis zu einem Niveau von 10 Euro. " Tja, der normale Mensch stellt sich nun die Frage wer empfiehlt denn da diese Aktie zum Kauf? Steht natürlich nicht da. Aber im Impressum steht die Firma selbst. Das ist natürlich hochgeradig glaubhaft. Frei nach dem Motto: Kauf uns bitte unsere Aktien ab, wir möchten die 1000% Performance nicht alleine geniessen. Das ist nun schon bedenklich. Vor allem weil auf der allerletzten Seite dann der hochinteressante Disclaimer kommt:
"Investoren müssen sich über die Gesamtrisiken von Engagements in Aktien im Klaren sein." - Soweit so gut.
"Wir besprechen unter anderem auch ausländische Microcap-Titel..." (das ist kleiner als Midcap und auch kleiner als Smallcap) "...die für unerfahrene und konservative Anleger als Investment grundsätzlich nicht in Frage kommen, weil sie hoch spekulativ sind."
Interessant, auf der Titelseite stand "Arbeitsplätze in Deutschland schaffen..." und "...optimale Anlagealternative im Zeichen aufkommender Inflation" Wenn man der Inflation ein Schnippchen schlagen will, investiert man in der Regel in sichere Investments die ein wenig mehr Rendite bringen als die Inflationsrate beträgt - hoch spekulative 1000% Versprechen würde ich aber nicht ernst nehmen wenn ich auf der Suche nach Inflationsschutz bin, sondern wenn ich vergessen habe den Lottoschein abzugeben. Aber weiter im Disclaimer:
"Oft sind es Firmen die eine bedenkliche Verschuldungsstruktur (bilanzielles Defizit) haben und nur geringe Umsätze aufweisen." Das ist doch schonmal heftig(Ich sag nur"Anlagealternative zur Inflation" , aber es kommt noch besser:
"In den meisten Fällen sind dies sogenannte Early Stage Firmen, die durch den Börsengang oder den Verkauf der Aktien ein Maß an Liquidität erzielen wollen, das über herkömmliche Wege wie Venture Capital oder Kredit nicht zu erreichen wäre, weil ihnen dieser Weg nicht offen steht." Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen... Venture Capital heißt Wagniskapital - aber das steht diesen Firmen nicht zur Verfügung. Kredite auch nicht (mehr?). Logisch, dass dann der Privatanleger gefragt wird. Wer auch sonst, wenn die jenigen die rational handeln (müssen) nicht bereit sind Geld zu geben.

Weiterhin steht im Disclaimer, dass man bitte vorsichtig traden sollte, sich informieren und beraten lassen sollte, dass man nur einen klitzekleinen Teil seines Vermögens in solche Aktien investieren sollte und dass es keinerlei Garantien für die vorher blumig beschrieben 4stelligen Renditechancen gibt. Auch von blitzartiger Änderung der Nachrichtenlage, eventueller kurzfristig folgender Kapitalerhöhung zum evenutellen Nachteil des investierten Anlegers, Marktenge und HIGH RISK Papier ist noch zu lesen. Die Möglichkeit eines Totalverlusts ist übrigens nicht ausgeschlossen.

Die Krönung ist aber folgendes: "Der Herausgeber kann Short oder Longpositionen in der/den behandelte(n) Aktie(n) halten."

Dieses Schreiben ist also einzig zur Kurspflege da und jeder der solche Schreiben ernst nimmt ist selbst schuld.

Heute steht die Aktie bei ca. 1,90 Euro. Mal sehen wo sie dann Ende des Jahres steht. Ich bin wirklich neugierig.

Samstag, 16. Mai 2009

Als Deutscher mit Wohnsitz im Ausland - woher ein Girokonto?

Viele Tausend Deutsche Staatsbürger wohnen und arbeiten im Ausland und haben daher keinen festen Wohnsitz mehr in Deutschland. Für viele ist es aber dennoch reizvoll weiterhin ein deutsches Girokonto zu besitzen um etwa Bafög, Rente, Gehalt aus Deutschland zu beziehen oder Versicherungsbeiträge und ähnliches ohne große Umstände zu bezahlen. Wer schon ein Konto hat und sich aus Deutschland verabschiedet hat in der Regel keine Probleme, alles was die Bank braucht ist eine Postadresse. Wer hingegen im Ausland gemeldet ist und ein neues Konto eröffnen will weil er etwa keines mehr hat oder aber weil das alte zu teuer oder zu umständlich ist hatte in der Regel arge Probleme dabei. Diese Probleme sollten in Zukunft gelöst sein. Denn die DKB - Deutsche Kreditbank bietet ihr kostenloses Girokonto nicht nur deutschen und österreichischen Staatsbürgern mit Wohnsitz im jeweiligen Land an, sondern bietet seit einiger Zeit auch Deutschen mit ständigem Wohnsitz im Ausland die Vorzüge eines kostenlosen Girokontos. Ein großer Pluspunkt ist, dass der Kunde dann über ein deutsches, gebührenfreies Girokonto verfügt, aber gleichzeitig im Aufenthaltsland - sei es nun Brasilien oder Südafrika (oder jedes andere Land auf der Welt) - vor der Haustür kostenlos Geld abheben kann. Und zwar so oft er möchte.

zur DKB

Freitag, 15. Mai 2009

Fidor Community Banking - gemeinsam mehr Geld

Es ist zugegeben mal was anderes, aber dafür desto spannender. Beim Fidor Community Banking Bonusprogramm (ziemliche lange Bezeichnung für was praktisches) bekommt man für die Anmeldung schonmal 5 Euro gut geschrieben. Dann bekommt man zusätzlich Geld wenn man in den verschiedenen Communitys -wie zum Beispiel sharewise oder brokr - aktiv ist oder sich dort anmeldet. Wenn man zum Beispiel ein kostenloses Sparkonto eröffnet gibts auch schon Geld zu verdienen. Ziel dieser Community ist es das Geld das sonst in Werbung fließt an seine Nutzer weiter zu geben. Wenn man einem Freund ein 3 Monats Sparen empfiehlt bekommt man zum Beispiel 20 Euro. Aber auch durch die bloße Teilnahme an der Community kann man Geld verdienen, genauso durch den Vorschlag eines Bankprodukts, dass möglicher Weise sogar realisiert wird. Jeder der sich für Bankgeschäfte und oder Wertpapiergeschäfte interessiert - und gerne mehr als nur Zinsen haben möchte kann hier Geld verdienen und auf gute Produkte stoßen. Ein letzter Vorteil ist, dass die Produktvermarktung beim Fidor Community Banking in erster Linie auf der persönlichen Empfehlung beruht - der positive Nebeneffekt: Nur gute Produkte werden auch weiter empfohlen. Kosten tut der Spaß natürlich nichts, deswegen habe ich mich auch schon angemeldet und für das reine Anfordern von Informationen zu einem Umweltkredit schon 10 Euro verdient ;)

zum Fidor Bonusprogramm

Zum Thema: "Die Mitmach-Banker" - Handelsblatt, 28.05.2009

Samstag, 2. Mai 2009

Urlaubszeit - Reisezeit: Weltweit kostenlos Geld abheben

Jedes Jahr stellt sich die gleiche Frage vor dem Urlaub - Traveller Cheques, Kreditkarte, Bargeld tauschen - und wenn ja - vor Ort oder zu Hause bei der Bank? So kompliziert muss man es sich gar nicht mehr machen. Es gibt einige Banken in Deutschland die Ihren Kunden weltweit kostenlose Bargeld Verfügungen ermöglichen. Dazu kommen noch einige Institute die Ihren Kunden euroweit die kostenlose Bargeldversorgung ermöglichen. Aber warum nur euroweit nehmen wenn man auch weltweit haben kann? Euroweit bedeutet dann auch dass man in z.B. Schweden oder der Schweiz bereits nicht mehr in "Euroland" ist und Gebühren zahlen muss.

Weltweit kostenlos Geld abheben bieten Ihren Kunden die Deutsche Kreditbank (übrigens schon ewig und als erste Bank in Deutschland), die Comdirect Bank, die Netbank, Cortal Consors, sowie Barclay Card. Das ganze funktioniert in den meisten Fällen mit Hilfe einer kostenlosen Kreditkarte. Bei der DKB, der Comdirect, Cortal Consors und Barclaycard ist das eine Visakarte und bei der Netbank ist das eine Mastercard. Die Netbank gestattet ihren Kunden 5 kostenlose Verfügungen pro Monat - alle anderen genannten Banken lassen den Kunden so oft an den Automaten wie er möchte. Die Comdirect erwartet allerdings dass man nur im Ausland mit der Visakarte an den Automaten geht. Im Inland muss die EC Karte an den Cashgroup Automaten genutzt werden. Bei DKB, Netbank und Cortal Consors ist es hingegen auch in Deutschland möglich - und vor allem kostenlos - Geld abzuheben - an allen Automaten die die Visakarte akzeptieren - und das sind immer noch die meisten. Das ist sehr bequem. Man braucht im Ausland nämlich nicht mehr über das Geldtauschen nachdenken, man kann einfach im Urlaubsland an einen X-beliebigen Automaten gehen und Geld abheben. Fertig. Interessanter Weise sind die Kreditkarten die das dem Kunden ermöglichen auch noch kostenlos. Sowohl bei der DKB, bei Comdirect als auch bei der Netbank sind die Karten, sowie das dazugehörige Girokonto kostenlos - und zwar für alle.
Cortal Consors erwartet von seinen Kunden immerhin einen monatlichen Mindestgeldeingang von 1500 Euro um das Konto kostenfrei zu führen, Barclaycard vergibt kostenlose Kreditkarten für das erste Jahr und erwartet später einen Mindestumsatz von ca. 100 Euro pro Monat. Das ist aber sehr einfach zu erreichen, da auch EC Karten Umsätze mitgezählt werden.
Bleibt noch die Frage, was passiert wenn Banken im Ausland noch Gebühren oben drauf schlagen. Zumindest von der DKB weiß ich, dass wenn zum Beispiel in den USA von den Geldautomatenbetreibern nachträglich Gebühren draufgeschlagen werden, diese nach einer kurzen Email erstattet werden.
Eine Übersicht zum Thema weltweit kostenlos Geld abheben gibt die folgende neue Webseite:
www.weltweit-kostenfrei-bargeld-abheben.de

SparkassenCard PLUS - noch eine Ratenzahlungskarte

Viele Banken bieten Ihren Kunden Kreditkarten mit Teilzahlungsmodellen - sogenannte Revolving Cards - an. Anfänglich hatten in Deutschland vornehmlich ausländische Banken wie die Royal Bank of Scotland, Santander (CC Bank) oder die Citibank Ihren Kunden diese Karten angeboten. Auch Barclaycard hat so ein Modell im Angebot. Nachdem die etablierten Banken dem nicht tatenlos zusehen konnten haben auch die Deutsche Bank ("db World Flex Card") und andere Wettbewerber solche Karten eingeführt. Der Vorteil (für die Bank) liegt darin, dass dem Kunde von vornherein ein Kreditlimit eingeräumt wird und dabei die Wahl erhält ob er - wie früher einmal üblich - monatlich den Gesamtbetrag zurückzahlt oder eben nur eine kleine Teilrate. Bei der Ratenzahlung wird es dann für die Bank bzw. Sparkasse interessant, denn hier wird nun endlich an Zinsen verdient. Die Konditionen bei diesem Produkt werden von jeder einzelnen Sparkasse selbst festgelegt, was zur Transparenz leider nicht sonderlich beiträgt. Die Karte scheint erstmal grundsätzlich gebührenfrei zu sein und der Mindestrückzahlungsbetrag pro Monat ist mit 50 Euro vergleichsweise hoch. Die Zinsen variieren von Sparkasse zu Sparkasse aber deutlich:
3,98% p.a.* bei der Sparkasse Uckermark (Respekt!)
5,53%p.a.* bei der Sparkasse Mecklenburg Nordwest
6,34% p.a.* bei der Sparkasse Meißen
6,9% p.a.* bei der Sparkasse Erzgebirge
7,3% p.a.* bei der Kreissparkasse Döbeln
7,49% p.a.* bei der Sparkasse Spree-Neiße
7,49% p.a.* bei der Sparkasse Mittweida
8,08% p.a.* bei der Sparkasse Freiberg
8,4% p.a.* bei der Müritz-Sparkasse
8,5% p.a.* bei der Sparkasse Jerichower Land
9,99% p.a.* bei der Sparkasse Vogtland
Die Sparkasse Mittleres Erzgebirge und die Sparkasse Mansfeld-Südharz haben gleich ganz auf die Angabe eines Zinssatzes verzichtet*. (*Stand 02.05.2009)
Damit liegt das Angebot noch deutlich unter den Zinssätzen der Wettbewerber. Allerdings ist es beeindruckend wie stark die Zinssätze bei dieser Stichprobe schon von Sparkasse zu Sparkasse abweichen. Beim Wettbewerber Barclaycard, der zu seinen Kreditkarten auch eine Maestrokarte dazu gibt, liegen die Zinsen je nach Kartenprodukt allerdings zwischen 9,99%*p.a. und 19,99% *p.a.(Stand 02.05.2009 Quelle: Barclaycard Preisübersicht).
Relativ ungewöhnlich ist, dass das Sparkassenprodukt keine Visa oder Mastercard ist, sondern ausschließlich eine Maestro- also EC-Karte. Damit kann der geneigte Kunde dann nicht nur Großeinkäufe "finanzieren" - er kann auch seine monatlichen Käufe bei Aldi, Penny, Lidl, Saturn oder Kik bequem in Raten bezahlen. Der positive Nebeneffekt für das ausstellende Institut ist, dass der Kunde auf diese Weise relativ schnell eine schöne Summe Schulden anhäufen kann. Diese kann man dann irgendwann in einen Ratenkredit umschulden und das Kartenlimit kann erneut aufgebaut werden. Also eine Art Perpetuum Mobile für das Kreditgeschäft. Ein Sparkassenchef aus dem Erzgebirge meint dazu auch passend: "Die SparkassenCard PLUS wird das Kreditgeschäft neu ankurbeln. Mit ihr setzen die ostdeutschen Sparkassen ein deutliches Zeichen, dass sie den Markt der Konsumentenkredite am point-of-sale nicht allein den Wettbewerbern überlassen. “

mehr Infos:

Barclaycard Preisübersicht
Ostdeutscher Sparkassenverband