Was ist eigentlich los bei der Santander Bank habe ich mich gefragt. Wann immer man auf verschiedenen Banking-Portalen unterwegs ist und Kundenbewertungen liest, stolpert man über Negativ Berichte zur Santander Bank. Und was noch viel spannender ist - es geht fast immer um Girokonten - also die empfindliche Basis der Bankgeschäfte. Die einen berichten von fehlerhaften Überweisungen, die anderen von Fehlfunktionen beim Geldabheben, der nächste zahlt plötzlich Kontoführungsgebühren. Was diese Berichte vereint? Die meisten Kunden geben an, dass sie vorher zufriedene SEB Kunden waren. Was ist passiert? Im Jahr 2010 hat die spanische Santander Bank das deutsche Privatkundengeschäft der schwedischen SEB Bank übernommen. Bei der Zusammenführung der IT Systeme beider Banken scheint es dann wohl über längere Zeit ordentlich gekracht zu haben. Das ganze kombiniert mit höheren Gebühren und weniger Kulanz, als die von der SEB verwöhnten Kunden gewohnt waren - fertig ist eine Menge Ärger. Wirft man einen Blick in die Geschäftsberichte der Santanderbank wird deutlich dass mehr als 500.000 deutsche Kunden mit den Füssen abgestimmt haben. Es sind also nicht nur die paar Hundert Kunden die online Ihrem Unmut Luft verschaffen, sondern einige hundertausend Kunden. Während in den Berichten zur Übernahme 2010 und auch im Geschäftsbericht für 2011 noch die Rede von insgesamt mehr als 7 Mio Kunden war, weist die Bank für 2012 in ihrem Geschäftsbericht nur für Deutschland noch 6,5 Millonen Kunden aus. Beeindruckend. Natürlich müssen es nicht alles SEB Kunden sein, die der Santander Bank den Rücken zugekehrt haben - die Santander war ursprünglich sehr auf das Kreditgeschäft fokussiert, was zur Folge hat, dass Kredite auch regelmäßig auslaufen, da sie zurückgezahlt sind. Aber selbst wenn nur ein Teil der verlorenen Kunden auf das SEB Konto geht - ein Rückgang der Kundenzahl um ca. 9% in einem Jahr kann keinem Bankmanager geheuer sein.
Mal schauen wie es in 2013 weitergeht.
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