Sonntag, 17. Dezember 2017

Cashboard - mein Rückblick - Eröffnung, Insolvenz, Rendite

Gut zwei Jahre ist es her, dass ich, angeregt von einer Prämienaktion, Anfang Dezember 2015 das damalige "Fintech" Cashboard ausprobiert habe. Seit ca. Mai 2017 ist Cashboard pleite / insolvent. Seit Freitag habe ich auch meinen letzten über Cashboard investierten Euro zurück. Eine gute Gelegenheit mal drüber zu schreiben.

Cashboard war eines der Fintechs, die mir von Anfang an leicht unseriös vorkamen. Das mag einerseits an der Zinsgarantie (2% bis 10.000 €) gelegen haben, mit denen das Unternehmen warb und anderseits an ihrem Geschäftsmodell. Dem im Vergleich zu vielen anderen Fintechs und Robo-Advisorn die 2015 unterwegs waren, schien Cashboard eher eine Vertriebsmaschine 2.0 zu sein. Während andere Robos in erster Linie auf ETFs und transparente Gebühren setzten, gab es bei Cashboard keine Kosten, aber die Vermittlung in ganz unterschiedliche Produkte, inkl. klassischer gemanagter Fonds, Immobilieninvestitionen über Exporo oder Tagesgeld bei ebase.

Dennoch war ich Dezember 2015 neugierig genug bei Cashboard Kunde zu werden. Schließlich wurde ich mit 50 € Cashback und einem Amazon Gutschein gelockt. Alles in allem lockten ca. 75 € für eine Anlage von damals mindestens 100 €. Was sollte also schief gehen. Gesagt getan.

Schon die Eröffnung war etwas holprig. Im Dezember wurde ich Kunde bzw. wollte ich Kunde werden. Das hat auch geklappt. Doch schon die Eröffnungsdokumente ließen mich mehr als zweimal überlegen.  Denn neben dem Eröffnungsantrag für ein Konto bei Ebase (B2B Tochter der Comdirect) musste ich auch Vollmachtsdokumente für das Haftungsdach Hanseatische Portfoliomanagement GmbH unterschreiben. Spätestens hier war für mich leider schon klar - nur mit Spielgeld. 

Letztlich hat niemand irgendein Schindluder mit den Vollmachten getrieben - aber es wirkte einfach nicht sonderlich seriös auf mich. Das muss ich kurz einwerfen. 

Ungefähr um Weihnachten 2015 rum war ich also Cashboard Kunde. Doch schon Mitte Januar musste ich das erste Mal mit dem Kopf schütteln. Ich wurde persönlich per Email angeschrieben, weil es seit dem 01.01.2016 für ebase als Bank erforderlich war, die steuerliche(n) Ansässigkeit(en) Ihrer Kunden festzustellen. Das hätte man sicherlich schon im November / Dezember des Vorjahres wissen können und so viel Nacharbeit sparen können. Aber gut. Also ausgefüllt und abgeschickt.  

Wieder etwas wundern musste ich mich dann bei einem Blick in meine Schufa. Im Ebase Kontoeröffnungsantrag war die Schufaklausel durchgestrichen - logisch ich wollte ja auch Geld anlegen und kein Girokonto. In der Schufa war nun aber ein Girokonto bei der Ebase verzeichnet. Hat mich nicht sonderlich gestört, aber schön war es nicht. Der ein oder andere ist da ja etwas empfindlicher als ich.

Ich war grundsätzlich darauf bedacht, meine Anlage bei Cashboard so risikoarm wie möglich zu wählen. Prämie hin oder her, ich wollte auch mit dem investierten Geld keinen (großen) Verlust machen. Das hat auch erstmal ganz gut ausgesehen. Wenn auch das Portal recht unübersichtlich war. Trotz meiner Fokussierung auf Sicherheit und möglichst "keine Fallen" merkte ich dann etwas später, dass ein Teil meines Geldes auch bei Exporo angelegt wurde. Das störte mich grundsätzlich nicht, aber eine nahezu tägliche Verfügbarkeit meines Geldes hatte ich angestrebt. Bei Exporo war das Geld aber in das Projekt Marianneum geflossen, was - logischer Weise - nicht kurzfristig verfügbar war. Da ich insgesamt nur 150 € an Cashboard überwiesen hatte, störte es mich nicht, dass 68 € meiner Anlage nun länger gebunden waren.

Mit 68 € war Exporo schon der größte Einzelposten von meinen 150 €. Die restlichen 82 € waren auf bestimmt gut 5-6 unterschiedliche Fonds und ETFs sowie ein wenig Cash aufgeteilt. Das konnte sich nicht wirklich lohnen. Zumindest nicht für Cashboard oder ebase. 

Aus den schon bekannten Gründen, hatte ich nicht die Absicht meine Anlage zu erhöhen, ich ließ es eine Weile laufen und wollte dann aber eben auch wissen wie ich wieder an mein Geld komme. Nicht so einfach wie investieren, musste ich feststellen. Die Fonds musste ich mit einem Auftrag per Email verkaufen lassen und das Geld bei Exporo war nicht verfügbar.  Viel cooler war aber noch, dass ich trotz Onlinezugang von dem Ebasekonto nichts wegüberweisen konnte. Das hätte ich irgendwie schriftlich regeln müssen. Zum Glück kann man bei vielen OnlineBanken Lastschriften auslösen und so zog das Geld in mein Sparplan Depot um.  Hinterlässt schon immer ein komisches Gefühl, wenn das Geld sooo leicht rein geht und sooo schwer wieder raus.

Nun gut. Mit Cashback war mein Einsatz wieder zurück und in Sicherheit - und Exporo war letztlich mein Bonus, wann immer es zurückkommt.

Im Frühjahr 2017 passierte dann das, was mich wirklich nicht wunderte. Cashboard meldete Insolvenz an. Warum wunderte es mich nicht? Das Unternehmen kam einfach zu unseriös daher, egal wie gut (gemeint) ihr Business Case auch gewesen sein mag. Da war das Thema mit der Vollmacht, da war die hohe Prämie für die Eröffnung, die sich nicht rechnen konnte, da waren die 2 % Mindestverzinsung, die dazu führten das Stiftung Warentest zur Vorsicht riet; und noch ein paar Gründe mehr. Letztlich konnten wohl nicht schnell genug neue Investoren gefunden werden. Nichts ungewöhnliches bei einem Startup. Aus Anlegersicht war es auch nicht schlimm, das Geld war ja immer geschützt - egal ob in Fonds oder auf ebase Konten oder eben bei Exporo.

Irgendwann im Mai oder Juni 2016 schrieb mich - und wahrscheinlich viele tausend andere "Kunden"-  dann ein Insolvenzverwalter an, um festzustellen, dass ich keine Ansprüche habe. Ich denke die einzigen Ansprüche hätten die 2 % Mindestverzinsung sein können - und mit denen hatte ich sowieso nicht gerechnet. Zumal bei meinem Mini-Anlagebetrag wäre es ein paar Cent gewesen, falls die Anlagen die 2 % nicht rausgeholt hätten.

Die "betroffenen" Firmen ebase und Exporo haben die Insolvenz von Cashboard meiner Meinung nach gut gelöst. Ebase schrieb mich an, dass ich nun Kunde bei ihrer Tochter Finvesto werde und dort keine Gebühren für mein Konto und Depot bezahle. Exporo schrieb mich an, dass sie mich zukünftig direkt betreuen würden.

Bei ebase hatte ich sowieso kein Geld mehr. Aus diesem Grund entschloss ich mich auch Finvesto zu kündigen. (Das ebase / finvesto Portal ist sowieso nicht sonderlich bequem.) Dafür das Finvesto zur ebase gehört, die wiederum zur Comdirect gehört, die wiederum zur Commerzbank gehört, war ich von dem Kündigungsprozess relativ enttäuscht. Ich schickte meine Kündigung Ende Oktober per normaler Briefpost ab. Zwischenzeitlich war ich mir nicht sicher ob der Brief ankam. Erst Anfang Dezember also nach gut 4 Wochen Bearbeitungszeit wurde mir die Kündigung bestätigt. Das hat eindeutig zu lang gedauert.

Am Freitag nun entdeckte ich 74,98 € auf meinem Girokonto. Siehe da, Exporo hat mein Guthaben samt 5,5% Verzinsung ausgezahlt. Scheinbar ist das Marianneum was geworden. Feine Sache. Rückblickend war Cashboard für mich also eine lohnende Sache, auch wenn ich aus den aufgezählten Gründen nie mehr Geld investiert hätte, haben sich sowohl die Anlagen als auch Eröffnungsprämien für mich gelohnt. Andere Fintechs kommen allerdings deutlich seriöser rüber, was auf Dauer wahrscheinlich mehr bringt. Ob ich bei Exporo mal was investiere, weiß ich noch nicht. 



Postbank Girokonto Erstanmeldung Onlinebanking so gehts

Wer bei der Postbank Kunde wird, muss sich als Neukunden natürlich auch im Online Banking anmelden.

Dies ist nicht immer alles so einfach - Sicherheit geht schließlich vor. Daher hier eine kleine Dokumentation.

Sie gehen auf Postbank.de  und klicken oben links auf Kundenlogin. Es öffnet sich eine neue Seite"Postbank Online-Banking".

Hier geben Sieihre Postbank ID ein - diese haben Sie nach Kontoeröffnung per Email (Betreff der Email "Ihre Zugangsdaten") bekommen.
Und sie geben Ihr Initialpasswort ein - dieses haben Sie per SMS an ihr Handy bekommen.

Nun werden Sie aufgefordert ihr Passwort zu ändern. Merken Sie sich ihr neues Passwort gut. Ihre Online ID aus der Email bleibt bestehen.

Im Anschluss können Sie sich direkt mit ihren Zugangsdaten anmelden und sich im Onlinebanking umschauen. Ihr Konto besteht ja schon.


Wer denkt, er könne nun ins Onlinebanking starten, hat sich aber leider geschnitten. Wenn man nun auf z.B. "Überweisung" klickt, wird man darauf hingewiesen, dass man eine Funktion aufgerufen hat, für die eine Freigabe mit einem Sicherheitsverfahren erforderlich ist. "Ihnen steht zurzeit jedoch kein Sicherheitsverfahren zur Verfügung."
Also... ab zum Reiter "Einstellungen" und eine Sicherheitsverfahren aussuchen. Man hat die Wahl zwischen
- Mobile-TAN
- Chip-TAN
- Best-Sign
Ich habe mich für Mobile-TAN - also TANs per SMS entschieden und meine Handynummer hinterlegt. Auch diese musste ich mit einem Code per SMS bestätigen, doch auch jetzt kann ich noch nichts tun. Ich erhalte per Brief einen Code zur Freischaltung des TAN Verfahrens....Sicherheit ist echt anstrengend.